Liebes Tagebuch,

am

Ich habe beschlossen, diese Plattform als eine Art Tagebuch oder Dokumentation zu nutzen…

Die Perspektivlosigkeit meines Seins – ich will sie teilen-  nicht alleine damit sein.

Der Morgen beginnt mit einem Frühdienst in der Klinik. Ich habe kaum geschlafen.

4:20 Uhr bin ich aufgestanden und sitze um 6 Uhr in der Übergabe auf Station.

Eine Kollegin gibt freudig bekannt, dass sie schwanger ist.

Hoffnung auf neues Leben. Leben aus Liebe. Liebe für das Leben.

Mein von den Schwangerschaften „übrig“ gebliebener Bauch, 14 und 11 Jahre alt, hängt an mir herunter, ich sehe, dass auch ich schwanger gewesen war. Hoffnung gibt es keine. Leben- ist oft nicht freudvoll. Liebe? Ich verstehe bis heute nicht, was diesen Menschen antreibt, seinen tiefsten Haß auf Kosten unserer Kinder, die ich für UNS geboren habe, an mir auszuleben.

DAS rechtfertigt Nichts. Kein geduldetes Fremdgehen, wenn man es überhaupt so nennen kann und auch nicht das Ausharren meinerseits mit jahrelangen Bemühungen, die Ehe zu beleben oder zu erhalten. Auch wenn es oft sehr schwer war.

 

Es war unser Versprechen. Sogar in der Kirche vor Gott gegeben.

Was ist Gott?

Und vor allem WER?

Ich spüre immer und immer wieder nur den bösartigen, wie von einem Tumor zerfressenen Haß, keine Menschlichkeit ist mehr vorhanden, keine Empathie und kein Entgegenkommen. Das Wort Verzeihen wurde von IHM vernichtet, für immer – anscheinend.

Mitleid habe ich mit dieser Kreatur.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann diesen, dass DU mich in Ruhe lässt.

Lebe Dein Leben , von mir aus mit unseren Kindern, wenn es DICH glücklich macht, aber lass mich dann auch in Ruhe. Lass mich finanziell in Ruhe und verschone mich mit Deiner negativen Energie, die kilometerweit zu mir fließt.

FICK Dich!

( Ach ja, ich darf das schreiben… liebes Tagebuch )

Nach der Arbeit war ich bei der Schuldnerberatung in meinem Wohnort. Leider kann man nichts für mich tun. „Vielen Dank auch, das habe ich mir schon fast gedacht.“

Unterhaltsschulden fallen nun mal nicht in die Insolvenzmasse. Ein Versuch war es wert.

„Würden Sie Geld, viel Geld, für etwas bezahlen, das Sie nicht sehen dürfen, worüber Sie nicht verfügen können und was in Ihrem Bauch entstanden ist und von Ihnen geboren wurde? Würde Sie wirklich noch dafür BEZAHLEN??????, Mutter gewesen zu sein?

„Nein, nicht wirklich gerne….“, war die Antwort.

 

Nach Dienstende erfahre ich, dass eine Freundin meine Mutter beim Einkaufen getroffen hat.

Ich habe keinen Kontakt zu meinen Eltern, welche zudem einige hundert Kilometer von mir entfernt wohnen.

Über Nachrichtenaustausch erfahre ich, dass meine Eltern darunter leiden, wenig bis gar keinen Kontakt zu ihren Enkelkindern zu haben.

„ist echt schlimm für sie“…. 

Ich fasse es nicht…

Fragt sich einer von diesen Menschen, wie schlimm ES für mich ist?

Wie ICH leide? Die Mutter meiner unsichtbaren Kindern zu sein. Unsichtbar und unerreichbar?

„Nein.“

Denn es steht mir niemand aus meiner nahen Familie bei. Seit Jahren stütze ich mich auf meine langjährigen Freundschaften zu Menschen, die mich tragen und unterstützen, auffangen und aushalten -vor allem. Die ihre Bedürfnisse über Jahre oft und ausgiebig zurückgestellt haben ,um mein Leid mit auszuhalten.

Diesen Menschen gebührt mein größter Respekt und Dank! Ich weiß nicht, ob ich jemals solch eine gute und treue Freundin gewesen bin und sein werde.

Durch Dick und Dünn…

ich bin egoistisch, ja das bin ich, denn mein Leid ist immer größer als das der anderen, so denke ich von mir…

Und bis heute tragen diese Freundschaften mich immer noch… über 20 Jahre lang…

länger als eine Ehe ich hätte führen können und länger als jede Partnerschaft, die ich hatte.

Danke an meine Freundinnen und Freunde!

 

 

 

 

5 Kommentare Gib deinen ab

  1. Iris Vobbe sagt:

    Du schreibst meine Gefühle und Gedanken! Danke! Du bist nicht allein!

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    1. Entmuttert sagt:

      Danke! Du auch nicht! 🙂

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  2. Jana sagt:

    Meine Liebe Mütter, wir müssen aufhören selbst zu bemitleiden. Es ist schrecklich, wie Deutschland Mütter behandelt. Es ist aber im Moment Zeit der Väteraufbruch. Ich bin auch einer von euch. Heute in einem Monat wird 1 Jahr sein, seit dem Gerichtsbeschluss, der mir meinen Sohn weggenommen hat und an seinen Vater übergeben, mit der Begründung ich hätte wegeh einer Arbeitsstelle nicht in eine andere Stadt umziehen dürfen. Dabei muss ich anmereken, dass mein Sohn 8 Jahre lang bei mir aufwuchs und er war hoch entwichkeltes fröliches Kind. Seit mein Sohn weg ist, hab ständig Kampf mit Kindesvater damit ich meinen Sohn sehen darf. Innerhalb diesen einem Jahr sind meine Haar fast vollständi ergraut (ich bin erst 35). Hatte nur im Bett geheult und mehrere guten Jobs verloren, weil es mir seelisch total schlecht ging. Aber es ist der falsche Weg, dass wir uns kapput machen. Wir müssen um user Leben weiter kämpfen und uns eins merken, nie wieder Kinder zur Welt setzen. Deutschland verdient keine Kinder!!!

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  3. maramarin21 sagt:

    Es ist schön, dass Du so wunderbare Freunde hast. Das können nicht Viele von sich sagen. Sie sollen Dich vermutlich auch weiter bis zu dem Tag tragen und auffangen, an dem Deine Kinder wieder Deine Nähe suchen (können). Ich möchte auch ganz fest daran glauben, dass Dein Kampf von Erfolg gekrönt wird. Alles Liebe für Dich

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