
Es ist nicht so, dass ich mich nicht einmische, wenn ich etwas sehe, wo ich Unrecht erkenne.
Ich erhebe mein Wort und sage, was ich denke.
Oft und sehr oft.
Ganz oft hat es langanhaltende Konsequenzen für mich. Das ist mir bewusst. Aber ich habe ein reines Gewissen. Bislang immer.
Doch nun bin ich in einer Zwickmühle – in einem Dilemma.
Quasi mein Schwager ( ich bin langjährig liiert) hat das alleinige Sorgerecht für sein Kind beantragt und ein Gutachten in Auftrag gegeben.
Die Mutter des Kindes hat vor einigen Monaten mit dem damals halbjährigem Baby fluchtartig die Wohnung verlassen und die Scheidung eingereicht.
Was genau vorgefallen war: das kann ich nicht sagen. Ich höre es nur von Dritten. Wer weiss schon, was hier wahr ist und was nicht.
Einmal habe ich ihr eine Nachricht bei Facebook geschrieben. Sie antwortete, sie will mit niemanden Kontakt, der mit der Familie zu tun hat.
Ich verstehe. Ja, das verstehe ich sogar.
Nun ist ein halbes Jahr vergangen. Immer wieder habe ich versucht, einen guten, einen für alle friedlichen Mittelweg aufzuzeigen.
Doch der Vater des Kindes WILL DAS ALLEINIGE SORGERECHT.
Die Mutter sei psychisch krank, behauptet er.
Medizinisch ist das bislang nicht festgestellt.
Mein Lebenspartner, also der Bruder dessen, der das alleinige Sorgerecht beantragt hat, kennt meine verlustreiche Lebensgeschichte. Auch heute, 10 Jahre bin ich nun entmuttert, leide ich unter den Folgen des Sorgerechtstraumas.
Wie kann er seinen Bruder unterstützen, das alleinige Sorgerecht einzufordern und das dieser Frau anzutun?
Wie kann der Bruder davon sprechen, er liebe seine Frau noch immer ( aber er wolle das KIND haben)?
Wie kann ICH da überhaupt noch zuschauen?
Welche Wahl habe ich?
Würde ich mit meiner „Schwägerin“ versuchen Kontakt aufzunehmen, dann wäre meine Beziehung zu meinem Partner erst recht zerrütet.
Wie kann ich aber zuschauen und schweigen?
Was tut ER IHR AN?
Was tut er dem KIND an?
Welches irgendwann erfährt, der Vater habe ihm die Mutter genommen als er gerade ein Jahr alt war?
Ich hoffe und wünsche mir von Herzen, dass es beim GEMEINSAMEN SORGERECHT BLEIBT.